Montag, 9. November 2009

Es war einmal...

ein Land, durch das eine Düsseldorfer Schulklasse Richtung Leningrad fuhr. 1984 im Zug. Das Land und die Leute waren so anders und doch irgendwie nicht, aber so fremd für sie, dass sie ihre Fotofilme schon auf der Zugfahrt dafür aufbrauchten das Land zu fotografieren und zuhause zu zeigen. Am nächsten Bahnhof wurde länger gehalten. Polizisten kontrollierten alle Schüler, konfiszierten die Filme und manche Kamera und verwarnten die Lehrer. So ein Land darf man nicht einfach protokollieren.

So geschehen meiner Mama. 1984 war sie Lehrerin und mit ihrer Klasse auf dem Weg nach Russland, als nette Klassenfahrt. Auf dem Weg dahin wurden sie in der DDR tatsächlich wie Staatsfeinde behandelt. Für 16jährige Westler natürlich etwas unverständlich, warum man die Grenzbeamten und die Mauer und die Wachtürme, von denen man schon so viel gehört hat, nicht einfach fotografieren kann.

Und für mich heute echt unbegreiflich, dass es noch garnicht so lange her ist, dass man so feindlich behandelt wird. Nachdem ich eben in Lettland, Italien und der Schweiz war und da so unbehelligt hingeflogen und rumgelaufen bin. Wow. Gut, dass es die doofe DDR nich' mehr gibt. Und hoffentlich kommt diese Ostalgie-Kacke nich' mehr wieder.

Bilder vom 9.11.89 hier, gut und nett aufbereitete Infos und ein Quiz. (tagesschau.de)

1 Kommentar:

  1. Vielen vielen Dank für die liebe E-Mail! Ich habe mich wirklich sehr gefreut...

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